Werksschwimmbad Zeche Zollverein
Der außergewöhnlichste Pool der Welt?
So einzigartig und spektakulär gelegene Pools gibt es bestimmt nicht allzu viele auf der Welt. Seit 2001 kann man auf dem Gelände der Zeche Zollverein, und zwar inmitten der ehemaligen Kokerei, baden gehen und dabei in diese absolut einmalige Kulisse blicken. Umgeben von einem Meer aus Koksöfen, Rohren, Treppen und Türmen fühlt man sich, wenn man über die Holztreppe den in ca. 3 m Höhe gelegenen Pool erreicht, wie an Deck eines Ozeandampfers. Die Künstler Dirk Paschke und Daniel Milohniç haben aus zwei zusammengeschweißten Überseecontainern, in die zwei Gucklöcher eingearbeitet wurden, dieses tolle Kunstwerk entstehen lassen. Für die Kinder und Jugendlichen aus dem Essener Norden ist es in den Ferien ein beliebter Treffpunkt. Und leider ist das „Werksschwimmbad“ auch nur in den NRW-Sommerferien geöffnet. Dann aber natürlich für alle. Und der Eintritt ist frei! Der außergewöhnlichste Pool der Welt? Finden Sie es selbst heraus!
Hinweis: Nichtschwimmer dürfen in das 2,40m tiefe Becken nicht hinein, auch nicht mit Schwimmhilfen.
Ausstattung:
Wasser: Leitungswasser, klassische Filterung, Chlorzusatz, Erwärmung durch Sonne
Becken: Stahl; 12m lang, 5m breit, 2,4 m tief
Architektur/Historie: Im Rahmen des Kunstprojekts „Zeitgenössische Kunst und Kritik“ entwarfen die Künstler Dirk Paschke und Daniel Milohniç das Werksschwimmbad in der ehemaligen Kokerei der Zeche Zollverein. Seit 20 Jahren schwimmen hier im Sommer die Essener aus der Nachbarschaft und Besucher (unter Schwimmaufsicht).
Sport- und Spielangebote: Keine
Umkleide- und Sanitärräume: Zwei Kaltduschen am Pool; kleine Umkleidemöglichkeit unweit des Pools, WC in Nähe des Pools
Grünanlage: Keine
Gastronomie: Direkt neben dem Pool gibt es das Café und Restaurant „die kokerei“.
Betreiber: Stiftung Zollverein
ÖV: Bus 183 (Haltestelle: Kokerei Zollverein)
Parken: Parkplatz C, Zeche Zollverein, Essen
Adresse: Areal C, Arendahls Wiese, Kokerei der Zeche Zollverein in Essen
Internet: www.zollverein/erleben/werksschwimmbad-2/
Tipp von Boris Sieverts (Büro für Städtereisen):
In unmittelbarer Nähe zum Schwimmbecken befindet sich einer der schönsten und zugleich vergessensten Orte auf Zollverein: Der Palast der Projekte von Ilya und Emilia Kabakov im ehemaligen Salzlager auf der „weißen“ Seite des Weltkulturerbes (auf der sogenannten weißen Seite wurden die Nebenprodukte aus dem „schwarzen“ Verkokungsprozess isoliert und chemisch weiterverarbeitet). Der Palast der Projekte enthält 61 „Projekte zur Verbesserung des Lebens anderer Menschen“, „zur Stimulierung der Kreativität“ und „zur Vervollkommnung des einzelnen Individuums“. Als Texte, Zeichnungen und Modelle sind sie ausgestellt in einer aus Tuch und Hölzern gebauten, schneckenförmigen Konstruktion, die in der ansonsten dunklen Halle von innen heraus leuchtet. Da kaum ein Besucher seinen Weg zu diesem vielleicht poetischsten Ort auf Zollverein findet, ist man in der riesigen Halle und mit den utopischen Ideen der Kabakovs – von denen man nie weiß, und wohl auch nicht wissen soll, wie ernst sie gemeint sind – meistens alleine. Heraus kommt man tief beeindruckt, amüsiert und verzaubert zugleich. Eigentlich könnte das Werksschwimmbad auch ein Idee aus dem Palast der Projekte sein.