Strombad Kritzendorf
Gelsenspray nicht vergessen
Das Baden in der Donau hat in Wien eine lange Tradition. Ganz besonders und aufregend ist dieses Vergnügen im Strombad Kritzendorf: Eine 100 Jahre alte Badekolonie, auf Stelzen gebaut, mit einem noch heute spürbaren 20er-Jahre-Charme. Da ist z.B. das Wahrzeichen des Strombades, der beeindruckende historische Eingangsbereich, die 1928 erbaute „Brücke“. Dann die noch zahlreich erhaltenen Saisonkabinen, Badehütten und Stelzenhäuser, die teilweise zu kleinen Villen umgebaut sind. All das lässt sich bei einem Spaziergang durch die Kabanensiedlung entdecken und bestaunen. Nicht zu vergessen der hübsche Pavillon auf der Strandwiese, wo in den 20er Jahren vor Tausenden von Badegästen die Wiener Philharmoniker spielten. Auch heute noch ist das Baden in Kritzendorf ein echtes Vergnügen, in Ufernähe kann man sich 2 km stromabwärts treiben lassen, die Sportlichen versuchen es in Gegenrichtung. Man kann sich aber auch in seichter Uferzone einfach nur erfrischen. Zu den Spitznamen des Strombades, das seit den 70er Jahren frei zugänglich ist und keinen Eintritt kostet, gehören neben „Riviera an der Donau“ auch „Kratzendorf“ oder „Gelsenstadt“. Gelsen nennt man in Österreich die Stechmücken. Und wirklich, insbesondere wenn der Tag zur Neige geht, sollte man es dabei haben, das Gelsenspray.
Ausstattung:
Wasser: Flusswasser
Becken: Überwiegend Kiesufer; es gibt keinen abgetrennten Nichtschwimmerbereich
Barrierefreies Bad: Der Zugang zur Strandwiese und zur Badekolonie ist barrierfrei.
Architektur/Historie: 1902 vom Verschönerungsverein „Die Linde“ errichtet, 1903 eröffnet, 1905 an die Gemeinde Kritzendorf übergeben (so steht es im Strombad auf einem Schild). Insbesondere für die ärmere Bevölkerung gegründet, entwickelte sich das Freiluftbad mit seinen Stelzenhütten zu einem mondänen Badeort. Die Glanzzeit mit bis zu 12.000 Tagesgästen erlebte das Strombad Kritzendorf Ende der 20er Jahre. 1977 wurde der offizielle Badebetrieb eingestellt. Seitdem ist es frei zugänglich. 2013 erlebte das Strombad das bisher schlimmste Hochwasser in seiner Geschichte.
Sport- und Spielangebote: Kleiner Spielplatz, Bechvolleyballplat, Bouleplatz, Schlauchboot- und Kanuverleih
Umkleide- und Sanitärräume: WC und Duschmöglichkeit
Grünanlage: 2 km langer Streifen entlang der Donau
Gastronomie: Café, kleine Greißlerei (Lebensmittleladen)
Betreiber/Unterstützer: Verein Donausiedlung Kritzendorf
ÖV: Mit der S 40 von Wien bis zum Bahnhof Kritzendorf. Von dort sind es ca. 15 Minuten zu Fuß
Parken: Parkplatzmöglichkeiten vorhanden
Adresse: Strombad Kritzendorf, Neue Badstraße 12-20, 3420 Klosterneuburg, Österreich
Internet:https://www.strombad-kritzendorf-vdk.at/
Tipp: Nicht weit vom Strombad entfernt gibt es die Möglichkeit, mit einer Gierseilfähre (das ist eine Fähre, die zur Fortbewegung die Strömung der Donau ausnutzt) auf die andere Seite überzusetzen.