Gänsehäufel
Wien wäre nicht Wien
Auf einer ca. 20 ha großen bewaldeten Sandinsel in der Alten Donau pfeift man auf Italien. Zumindest steht es genau so auf den T-Shirts dort im Kiosk-Shop: „I steh aufs Gänsehäufe. Auf Italien pfeiff i“. Das ist nur eine von vielen Liebeserklärungen für das größte Freibad in Wien und eine neue kommt jetzt dazu:
Verbringt man hier einen ganzen Sommertag, dann spürt man, dass dies ein Volksbad ist, ein Ort, der vor über 100 Jahren geschaffen wurde, damit sich alle Menschen, abseits der großen Stadt, hier erholen und ihre Freizeit verbringen können. Im Gänsehäufel gibt es viel Platz, z.B. für ein ausgedehntes Badevergnügen an einem der drei Naturbadestrände oder man lässt sich im Wellenbecken treiben oder erkundet bei einem längeren Spaziergang die Insel oder holt sich ein Eis. Wer mag, kann dies auch nackt tun – im abgetrennten FKK-Bereich, wo es in der Regel ein bisschen ruhiger zugeht. Außergewöhnlich ist auch die 50er-Jahre-Sichtbetonarchitektur mit gigantischen Umkleidepalästen, in deren Innenhöfen auch schon mal ein 20 m hoher Baum steht. Die vielen Cafés, Terrassen, Wendeltreppen, Betonbrücken und Kabanen (das sind Miethütten für Badegäste) schaffen eine fast schon dörfliche Atmosphäre. Nicht zu vergessen die 27 m hohe spiralförmige Turmuhr. Dieses Wahrzeichen des Sommerbades erinnert einen immer daran, dass man im Gänsehäufel ist und nicht an einem der vielen anderen Orte der Welt, auf die man hier schließlich pfeift. Seit 2017 erklingt zum Ende des Sommertages aus den Lautsprechern der Turmuhr das Lied „Badeschluss“ der Band „5/8erl in Ehr`n“. Eine weitere Liebeserklärung für dieses einzigartige Freibad.
Ausstattung:
Wasser: Die Alte Donau wurde durch die Donauregulierung von 1870-1875 vom heutigen Strom getrennt und ist somit Seewasser; die angelegten Becken enthalten Chlorwasser.
Becken: 3 Naturbadestrände (West-, Ost- und Südstrand), 1 Kinderstrand, 1 Wellenbecken, 1 Mehrzweckbecken mit Wasserrutsche, 1 Sportbecken, 1 Babybecken
Barrierefreies Bad: Das Strandbad ist barrierefrei zugänglich und hat 9 Behindertenparkplätze, 7 Rollstühle, 8 barrierefreie WCs und Brausen, 54 barrierefreie Umkleidekabinen, 2 Rampen, 1 Aufzug, 1 Beckenlift
Architektur/Historie: 1907 wurde das Volksbad Gänsehäufel inmitten der Alten Donau eröffnet. Zunächst erreichte man das Sommerbad nur schwimmend oder mit einem Boot, später dann über einen Pontonsteg, der 1926 durch die Gänsehäufelbrücke ersetzt wurde. Im 2. Weltkrieg wurde das Bad völlig zerstört und Ende der 1940er Jahren von den österreichischen Architekten Fellerer und Wörle wiederhergestellt. An Spitzentagen kommen hier bis zu 30.000 Menschen.
Sport- und Spielangebote: Sandspielplatz, Wasserspielgarten, Kinderspielplatz, Sprungtrampoline, Beachvolleyballplatz, Fitness-Strecke, Fußballplatz, Street-Basketballplatz, Tennis, Tischtennis, Badmintonplatz, Hochseilklettergarten, Minigolf, Boccia, Freiluft-Schach; Erlebnisbiotop „Libella“, Stand-Up Paddeling-Center
Umkleide- und Sanitärräume: 3.574 Kabanen, 10.368 Kästchen, 260 Brausen
Grünanlage: 330.000 m2 Grünfläche mit altem Baumbestand
Gastronomie: Strandcafés, Restaurant, Eissalon, Buffet
Betreiber/Unterstützer: Stadt Wien
ÖV: Der „Bäderbus“ verbindet die U6-Station Neue Donau und die U1-Station Alte Donau entlang der Alten Donau und bringt die Besucher bis vor die Tore des Sommerbades.
Parken: Es gibt 750 kostenpflichtige Parkplätze auf der Insel.
Adresse: Moissigasse 21, 1220 Wien
Internet: https://www.wien.gv.at/freizeit/baeder/uebersicht/sommerbaeder/gaensehaeufel.html
Tipp: Im Norden der Insel gibt eine ca. 20 m lange „Nebelsprühanlge“, die nicht nur an ganz heißen Tagen große Freude bereitet.