Bagno La Lanterna – El Pedocin

Einzigartig in Europa

Die Hauptrolle in diesem skurrilen Strandbad spielt eine 10 m lange, weiß gestrichene Mauer, die seit über 100 Jahren Frauen und Männer beim Baden voneinander trennt. Mit einer solchen Mauer ist das „El Pedocin“, gelegen unweit der Triester Innenstadt, das letzte seiner Art in Europa.  Und eine feste Institution in der Stadt. Jeder in Triest kennt es, jeder war (nicht nur einmal) da. Es ist schlicht, einfach und kostet nur 1 € Eintritt. Der Moment allerdings, wo Paare und Familien sich trennen, um in den separaten Eingängen zu verschwinden, ist zumindest für Nicht-Triester schon sehr fremdartig. Aus welchen Gründe auch immer, jedenfalls ist der Damenbereich der erheblich größere und stets besser besuchte. Hier tummeln sich vor allem ältere Damen und Mütter mit ihren Kindern. Es wird geplaudert, gespielt, gebadet und vor allem gesonnt und gesonnt, machmal bis es knuspert. Ist dann die Sehnsucht nach den Liebsten auf der anderen Seite groß, ist es kein Problem, sich am Ende der Mauer auf einen Plausch zu verabreden. Kommt dann der Durst und/oder der Hunger, gibt es in der liebevoll betriebenen Strandbar reichlich Auswahl. Nur die Herren müssen dafür allerdings das Bad verlassen, um sich an der Rückseite der Strandbar etwas zu bestellen. Nicht nur die Triester lieben dieses außergewöhnlichen Ort. So hat es „El Pedocin“ mit dem Dokumentarfilm „The Last Resort“ (2016) sogar schon bis nach Cannes geschafft!

Ausstattung:

Wasser: Adriatisches Meer, Golf von Triest

Becken: Es gibt einen abgetrennten Schwimmerbereich. Der Kiesstrand wird nur langsam tiefer, ideal für Kinder. Weiter draußen, jenseits des abgesteckten Badebereiches, ziehen Schwimmer:innen ihre Bahnen.

Barrierefreies Bad: Das Strandbad ist barrierefrei zugänglich.

Architektur/Historie: „El Pedocin“ existiert seit 1903. Zunächst trennte ein Zaun die Geschlechter, die später durch eine Mauer ersetzt wurde. Nur einmal in dieser über 100-jährigen Zeit wurde sie abgerissen. Das war 1959, als der Frauenbereich auf Kosten der Männerseite vergrößert wurde.

Sport- und Spielangebote: Es gibt keine extra Sport- und Spielangebote. Es gibt kostenfreie Plastikstühle, die man sich einfach vom Stapel nimmt.

Umkleide- und Sanitärräume: Duschen, WCs, die Umkleide ist ein überdachter Säulengang mit langen Holzbänken

Grünanlage: Kiesstrand; Schattenplätze bietet der überdachter Säulengang mit seinen langen Holzbänken

Gastronomie: In den Sommermonaten hat die Kiosk-Bar geöffnet, die Getränke und Snacks anbietet.

Betreiber/Unterstützer: Stadt Triest

ÖV: Vom Hauptbahnhof fahren mehrere Buslinien zum Bad; zu Fuß geht man ca. 30 Minuten.

Parken: Es gibt einige kostenpflichtige Parkplätze vor dem Strandbad. Im Hochsommer empfiehlt es sich jedoch, möglichst früh zu kommen.

Adresse: Molo Fratelli Bandiera 2, 34123 Trieste, Italien

Tipp: Nur ein paar Minuten vom Strandbad entfernt befindet sich die „Stazione Rogers“. 2008 wurde die im Jahre 1953 vom bedeutenden Architekten Ernesto Nathan Rogers gebaute Tankstelle im Auftrag der Stadt Triest in einen Ausstellungs- und Begegnungsort umgewandelt.

https://www.stazionerogers.org/chi-siamo/l-associazione.html

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